Change your life with a breath.

Warum ich Atemaktivistin bin.

Die Kraft des bewussten Atmens hat mir eine neue Welt eröffnet. Ich erlangte auf die sanfteste Art und Weise Zugang zu meinen Emotionen, die ich schon vor langer Zeit unterdrückt hatte. Wenn als Kind etwas passiert ist, das vom Körpersystem nicht verarbeitet werden konnte – weil z. B. der Raum für Gefühle und Bedürfnisse nicht gegeben war – dann sitzt das heute noch in den Zellen des Körpers.

Lange Zeit habe ich mich selbst nicht wirklich gespürt.

Ich lebte viel im Kopf, funktionierte, aber war innerlich oft wie abgetrennt von mir selbst. Dissoziation war mein Schutzmechanismus, um nicht von den Emotionen überrollt zu werden, die ich nicht fühlen wollte oder konnte. Doch dieser Schutz hat auch einen Preis: Ich war nicht vollständig da.

Erst durch Breathwork habe ich gelernt, aus dieser Dissoziation wieder in die Verkörperung zu kommen. Ich habe erfahren, wie es ist, wirklich präsent zu sein – in meinem Körper, in meinen Emotionen, in meinem Leben. Emotionen, die aufkommen, können ein sehr überwältigendes und bedrohliches Gefühl in uns auslösen. Wir schieben sie dann oft reflexartig weg und gehen in Widerstand, kämpfen also dagegen an. Doch genau das Gegenteil ist der einzige Weg, um sie loszulassen: Sie bewusst spüren und annehmen. Das aktive Erleben ist Teil des natürlichen Loslassprozesses. Loslassen tut der Körper auf seine ganz eigene intelligente Weise: über den Atem, über Tränenflüssigkeit, über Lungenkompression wie Schluchzen, Lachen oder Zittern.

Emotionen sind keine existenzielle Bedrohung für uns, und doch antwortet das Reptilienhirn häufig mit Flucht-Kampf- oder Starre-Reaktionen. Das kann sich in emotionalen Überreaktionen äußern, in persönlichen Attacken, Vermeidungsstrategien oder in kompletter Verstummung.

Je mehr wir also lernen, dass Emotionen keine Säbelzahntiger sind, die uns zerfleischen wollen, desto mehr können wir sie zu Freunden machen. Denn sie geben uns wichtige Hinweise darauf, was uns wirklich wichtig ist, wo unsere Grenzen sind und welche Werte wir vertreten. Mit der Zeit wird es einfacher, Emotionen zu regulieren, innezuhalten und dadurch die emotionale Intelligenz zu trainieren.

Wir müssen lernen, 100 % Verantwortung für unsere Gefühle zu übernehmen.

Wir dürfen aufhören, die Ursachen im Außen zu suchen und andere für unsere Situation zu beschuldigen. Stattdessen können wir uns aus der Opferrolle heraus ermächtigen. Die Kraft des bewussten Atems hilft, diesen Blick nach innen zu wenden, den Ursprung der Emotion zu entdecken und zu verstehen, welche Message sie uns mitteilen möchte.

Das ist der erste Schritt zu bewussteren Beziehungen – mit sich selbst, mit anderen und mit dem Leben. Ich bin heute voll verkörpert da, weil ich mich getraut habe, mich durch den Atem zurück ins Spüren zu bringen. Und genau das wünsche ich jedem Menschen: mehr Leichtigkeit, mehr Freiheit im Herzen und authentische Beziehungen.

Deshalb bin ich Atemaktivistin.